Texte, die wirken – Storytelling, Bildsprache & SEO für deinen Blog

Im ersten Teil dieser Serie ging es darum, wie du Blogartikel mit System schreibst: mit klarer Struktur, Zielgruppenfokus und einem roten Faden. In diesem zweiten Teil geht es um die nächste Ebene: Wie du Texte so schreibst, dass sie nicht nur gelesen, sondern erinnert werden.

Denn Fachwissen und Struktur allein machen noch keinen überzeugenden Artikel. Erst durch Storytelling, bildhafte Sprache und eine gute SEO-Basis wird dein Blogbeitrag wirklich wirksam – für Leser und für Google.

Für Eilige: Die wichtigsten Punkte im Überblick

In diesem Beitrag erfährst du, wie du Blogartikel schreibst, die nicht nur gelesen, sondern auch behalten werden. Hier die zentralen Punkte im Überblick:

  • Storytelling nutzen: Geschichten machen Inhalte merkbar. Sie verwandeln Informationen in Erfahrungen – und schaffen Vertrauen.
  • Bildhafte Sprache einsetzen: Vergleiche und Alltagsbilder helfen deinen Leser:innen, komplexe Themen schneller zu verstehen.
  • Natürlich schreiben: Sprich deine Leser direkt an, schreibe klar statt kompliziert – und lass deine Persönlichkeit durchscheinen.
  • Schreibprozess vereinfachen: Mit einem klaren Ablauf (Vorbereitung, Schreiben, Überarbeiten) kommst du auch ohne Texterfahrung zu guten Ergebnissen.

Wenn du wissen willst, wie du all das in deinen eigenen Blogtexten umsetzt – lies weiter. Es lohnt sich.chen – und zeige, dass du weißt, worum es ihnen geht.

Wie du Blog Posts schreibst, die im Kopf bleiben

Ein Blogartikel kann fachlich korrekt, gut strukturiert und sinnvoll aufgebaut sein – und trotzdem: nichts hinterlassen. Kein Bild, keine Emotion, kein Aha. Das ist wie ein Vortrag, bei dem man alles richtig macht – und bei dem sich trotzdem niemand an den Inhalt erinnert.

Damit dein Text nicht einfach nur gelesen, sondern behalten wird, braucht er Elemente, die emotional berühren, bildlich bleiben und logisch leiten. Und keine Sorge: Dafür musst du nicht kreativ sein wie ein Texter. Es reicht, wenn du weißt, worauf du achten kannst.

In diesem Abschnitt zeige ich dir zwei Methoden, mit denen du Texte schreibst, die wirken:

  • Storytelling: Was Geschichten mit Vertrauen zu tun haben
  • Kopfkino: Wie du bildlich schreibst, ohne ins Kitschige zu rutschen

1. Storytelling – Warum deine Leser Geschichten brauchen

Man liest immer wieder: Storytelling Marketing ist ganz besonders wichtig beim Bloggen. Aber was ist Storytelling? Beispiel:

Ich liebe historische Romane. Geschichte in der Schule hingegen fand ich sterbenslangweilig. Ich konnte mir nie merken, welcher Ludwig aus welchem Herrscherhaus jetzt wann regiert hat. Im Geschichtsunterricht war das für mich alles ein Brei aus Jahreszahlen, Adelsnamen und Karten mit viel Beige. War das jetzt Ludwig I., II., oder war das schon ein Österreicher? Preußen? Bayern? Ich wusste es nicht. Und es war mir, ehrlich gesagt, auch egal.

Dann kam dieser Roman. Die Handlung spielte im 19. Jahrhundert, irgendwo zwischen höfischen Intrigen, rebellischen Prinzen und dem Bau von Neuschwanstein. Plötzlich wurde Geschichte lebendig. Ludwig I. von Bayern – ein junger, leidenschaftlicher Monarch, der Kunst liebte, sich mit Griechenland verglich und 1848 traurig abdankte. Und da war auch Ludwig II., sein Enkel, der berühmte Märchenkönig – tragisch, exzentrisch, einsam.

Ich hatte nicht einfach Fakten gelesen – ich hatte sie erlebt. Weil sie Teil einer Geschichte waren. Und genau das ist der Kern von gutem Storytelling: Es verwandelt Information in Erfahrung. Es bringt Menschen, Orte, Entscheidungen in den Text – und macht selbst trockene Themen merkbar, spürbar, echt.

Wenn du also als Unternehmen erklärst, was deine Leistung bringt – erzähl nicht nur, was du tust. Zeig, für wen du es tust. Und was passiert, wenn du es tust.

Beispiel (Malerbetrieb):
„Ein Kunde wollte seine Wohnzimmerdecke streichen lassen. Als wir die Leiter an die Wand stellten, rieselte der Putz – und zwar ohne Vorwarnung. Drei Wochen später war das halbe Wohnzimmer renoviert, inklusive feiner Stuckleisten und einer Kundenempfehlung bei Google. Manchmal nimmt ein Auftrag eine Wendung, die keiner geplant hat – aber alle feiern.“

Beispiel (Steuerberaterin):
„Eine neue Mandantin kam mit einer Kiste voller ungeöffneter Umschläge ins Büro – wortwörtlich. Sie hatte monatelang alles gesammelt, aber nichts sortiert, aus Angst, irgendetwas falsch zu machen. Gemeinsam haben wir die Belege gesichtet, eine einfache Struktur aufgesetzt und einen klaren Monatsplan erstellt. Drei Monate später brachte sie mir ihren nächsten Ordner – sauber beschriftet, gelocht, sortiert. Und sie sagte: „Ich dachte immer, Buchhaltung ist das Schlimmste. Jetzt habe ich zum ersten Mal das Gefühl, ich hab das im Griff.“

Wichtig: Du musst nicht ausschmücken oder dramatisieren. Deine echten Alltagserlebnisse sind oft wirksamer als jede PR-Story – wenn du sie so erzählst, dass dein Leser sich selbst darin erkennen kann.

2. Kopfkino – Wie du durch Bilder verständlicher wirst

Ich erinnere mich noch an eine Texterin, die mir einmal Feedback zu einem meiner ersten Blogentwürfe gab. Sie schrieb nur einen einzigen Satz zurück: „Ich sehe nichts.“

Das hat mich getroffen. Ich hatte mich doch bemüht, alles sachlich und korrekt zu formulieren. Aber genau das war das Problem: Der Text war ein sauber gestrichenes Zimmer – nur leider ohne Fenster. Seitdem weiß ich: Wenn Leser sich nichts vorstellen können, bleibt auch nichts hängen.
Bilder im Kopf machen Inhalte greifbar. Sie helfen nicht nur beim Erinnern, sondern vor allem beim Verstehen. Und das funktioniert nicht nur in Romanen – sondern auch in Blogartikeln.

Statt:
„Ein unstrukturierter Text verwirrt den Leser.“
Besser:
„Ein Text ohne roten Faden ist wie ein Gespräch, bei dem dein Gegenüber mitten im Satz das Thema wechselt.“

Vergleiche, Bilder, Analogien sind deine Helfer, wenn du Dinge erklärst, die sonst abstrakt bleiben. Dabei gilt: Je näher am Alltag, desto besser.

Beispiel (Malerbetrieb):
„Wenn du auf Nikotinflecken einfach drüberstreichst, ist das wie Make-up auf einem Sonnenbrand: kurz hübsch, dann schlimmer als vorher.“

Beispiel (Steuerberaterin):
„Die Kleinunternehmerregelung ist wie eine Kinderfahrradspur auf der Straße – hilfreich am Anfang, aber irgendwann wird’s zu eng, um mitzuhalten.“

Solche Vergleiche sind wie Gedankenbrücken. Sie helfen deinen Lesern, schneller zu begreifen, worum es wirklich geht. Und sie zeigen: Du kannst erklären – nicht nur schreiben.

Weitere Beispiele für bildhafte Vergleiche:

  • „Das ist so attraktiv wie eine Spinne auf dem Kopfkissen.“
  • „Dein Blog ist wie dein Schaufenster im Internet.“
  • „Zwischenüberschriften beamen den Leser durch den Text.“

Tipp: Überlege bei jedem Abschnitt: Kann ich das in ein Bild übersetzen?

Der Schreibprozess – Von der Idee zum lesbaren Blogartikel

Ich weiß nicht, wie oft ich schon minutenlang auf ein leeres Dokument gestarrt habe. Der Cursor blinkt erwartungsvoll, das Hirn aber bleibt still. Man hat das Thema, man weiß, dass man etwas schreiben will – aber es fühlt sich an wie ein Berg, für den man noch keine Wanderschuhe hat.

Der Schreibprozess ist kein mystischer Akt – sondern ein Handwerk mit klaren Schritten. Und genau diese Schritte schauen wir uns jetzt an.

1. Vorbereitung – Klarheit vor Kreativität

Der größte Fehler vieler Blogbeiträge passiert, bevor überhaupt ein Wort geschrieben wurde: Sie starten ohne Richtung. Manchmal sogar ohne Thema – Hauptsache, es steht „endlich mal wieder was Neues“ auf der Website. Das Ergebnis? Texte, die sich zerfasern, keine klare Aussage haben und den Leser eher verwirren als informieren.

Bevor du losschreibst, kläre für dich drei Dinge:

  • Was ist das Ziel des Textes? (z. B. informieren, Vertrauen aufbauen, Buchung auslösen)
  • Für wen schreibe ich? (Zielgruppe, typische Probleme, Wissensstand)
  • Was soll nach dem Lesen passieren? (z. B. Aha-Moment, Kontaktaufnahme, Download)

Wenn du das weißt, kannst du dein Thema klar eingrenzen.

Beispiel: Statt „Steuererklärung für Selbstständige“ lieber „5 typische Fehler bei der Einnahmen-Überschuss-Rechnung und wie du sie vermeidest“

Tipp: Schreib dir den Arbeitstitel des Beitrags ganz oben ins Dokument – er dient dir als Kompass.

2. Schreiben – Unperfekt anfangen

Viele Texte scheitern nicht am Thema – sondern am eigenen Anspruch. Wir wollen gleich im ersten Satz schlau, kreativ, verständlich, sympathisch und SEO-optimiert sein. Kein Wunder, dass wir da nicht loskommen. Deshalb: Erlaube dir Rohtext. Fang an, ohne zu bewerten. 

Schreibphase-Tipps:

  • Schreibe erst einmal alles auf, was für dich zum Thema gehört und was du abdecken willst
  • Ordne die Dinge dann stichpunktartig in einer Gliederung
  • Fang in der Mitte an, wenn dir die Einleitung schwerfällt
  • Sprich den Text laut aus – das hilft beim Finden natürlicher Formulierungen
  • Setz dir ein Zeitfenster (z. B. 25 Minuten) – kein Anspruch auf Perfektion

Du wirst sehen: Sobald du erst mal schreibst, entsteht ein Fluss. Und der Rohtext ist wie Ton auf der Drehscheibe – noch unförmig, aber formbar.

3. Überarbeitung – Jetzt wird’s rund

Die wahre Qualität eines Textes entsteht beim Überarbeiten. Jetzt bringst du Struktur rein, formulierst klarer, glättest Übergänge und streichst Überflüssiges.

  • Inhalt: Passt alles zum Thema? Gibt es rote Fäden – oder lose Enden?
  • Sprache: Ist der Text verständlich? Oder steckt zu viel Fachsprache drin?
  • Rhythmus: Wechseln sich lange und kurze Sätze ab? Gibt es genug Absätze?
  • Mehrwert: Hat jeder Abschnitt einen klaren Nutzen? Oder nur Füllmaterial?

Tipp: Lies laut. Dein Ohr merkt oft, was dein Auge übersieht. Und: Hol dir Feedback. Du musst keinen Textexperten fragen. Schon eine befreundete Person aus deiner Zielgruppe kann dir sagen: „Den Teil verstehe ich nicht“ – und das ist Gold wert.

4. Wie kann ich meinen Blogartikel für SEO optimieren?

Was ist ein SEO Blog? Ein SEO Blog ist ein Blog (oder Ratgeber oder Magazin, nenne es, wie du möchtest), der so optimiert ist, dass er dir möglichst gute Ergebnisse bei Google bringt. Das heißt, dass du mit den Suchbegriffen gefunden wirst, für die du gefunden werden willst und zwar von den richtigen Menschen.

Suchmaschinenoptimierung beginnt nicht beim Keyword, sondern beim Leser. Wenn dein Text klar strukturiert, hilfreich und verständlich ist, hast du schon viel richtig gemacht. Danach kannst du prüfen:

  • Ist dein Hauptkeyword in der H1, im Einleitungstext und in Zwischenüberschriften?
  • Hast du Synonyme oder verwandte Begriffe verwendet?
  • Gibt es interne Links zu passenden Inhalten auf deiner Seite?
  • Hast du eine sinnvolle Meta-Description formuliert?

Wenn du mit dem Text zufrieden bist, lies ihn nochmal laut – ohne auf SEO zu achten. Wenn er sich gut anhört: passt. Wenn er hölzern klingt: überarbeiten.

Dein nächster Schritt?

Setz dich mit einem konkreten Thema hin, das deine Zielgruppe beschäftigt. Starte mit einer Notiz, einer Frage, einem Satz. Und dann: Schreib. Unperfekt. Ehrlich. Hilfreich.
Wenn du Feedback brauchst, eine Strukturvorlage willst oder jemanden, der einmal querliest – schreib mir gern. Ich unterstütze dich dabei, sichtbar zu werden. Auf deine Weise.

Julia unterstützt Selbstständige und kleine Unternehmen dabei, ihre Website strategisch und nachhaltig sichtbar zu machen – klar, ehrlich und ohne Technik-Blabla.

Julia Hacker

SEO Expertin, Gründerin von SEO Hacker

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